Einbettung von Kulturen in das UX-Design
Eine Masterthesis über UX Design zur Förderung einer besseren Kohärenz und Kohäsion zwischen unterschiedlichen Kulturen.
< OTHER UX DESIGN WORKS
Warum?
Eine Lösung durch Design für kulturelle Unterschiede finden
Das Aufeinanderprallen unterschiedlicher kultureller Werte ist die immerwährende Herausforderung einer globalen Gesellschaft, die es zu lösen gilt, während die Menschheit riesen Schrittes ins Zeitalter der Globalisierung eilt. Auch das UX Design steht unter diesem Einfluss.
UX Design ist mit den Werten der User verbunden
UX Design folgt den Werten der User. Diese Werte unterscheiden sich fundamental von Kultur zu Kultur.
Die mentalen Programme, Denkweisen und Kernwerte der Menschen sind je nach Kultur unterschiedlich. UX Design wird um die Eckpfeiler solcher psychologischen Werte der Zielgruppen herum entwickelt.
Daher müssen sich die Designer bei der Entwicklung kulturübergreifender Lösungen dieser vielfältigen kulturellen Werte bewusst sein, um eine zufriedenstellende Benutzerfreundlichkeit zu erreichen.
Was?
Ein kulturübergreifender Designentwicklungsprozess erfordert einen ganzheitlichen Ansatz.
Interaktiver Kiosk
Interaktive Kioske wie Ticketautomaten und Geldautomaten werden nach lokalen Werten gestaltet, haben aber einen hohen Anteil an internationalen Kunden. Um die dadurch entstehende Problematik zu untersuchen wurde durch Research through Design eine Studie mit interaktiven Kiosken und Teilnehmern aus zwei Kulturen, Deutschland und Südkorea, durchgeführt.
Kulturübergreifender Diamantprozess
Es wurde ein neuer Double Diamond Process für interkulturelle Gestaltung entwickelt. Durch diesen war ein tiefes, subjektives Verständnis der unterschiedlichen Werte gegeben, was es ermöglichte den Bedürfnissen beider Kulturen gerecht zu werden.
Infolgedessen zeigt diese Thesis eine neue Richtung auf, wie man effektiv vielversprechende Ergebnisse mit kulturübergreifenden Designs erzielen kann.
1. Kultureller Kompromiss des globalisierten Designs
Design allgemein
Das grundlegende Design baut auf der Grundlage der mentalen Modelle der User beider Kulturen, sowie einem Kompromiss zwischen ihren unterschiedlichen Erwartungen und der internationalen Norm ISO auf. Der Wert jeder kulturellen Gruppe wurde durch eingehende Nutzerforschung ermittelt.
Kognitive Psychologie
Jede Einheit wurde auf der Grundlage der kognitiven Psychologie entwickelt, z. B. Abrufgedächtnis, Unterbewusstsein, Kurzzeitgedächtnis und Gestalttheorie, die für alle Menschen unabhängig von ihrer Kultur gelten.
2. Kulturübergreifendes Piktogramm-System
Piktogramme schaffen Brücken des Verständnisses. Diese bieten einen enormen Vorteil, da mentale Modelle und unterbewusstes Wissen abgerufen werden kann.
Aktive Beteiligung der Usern
Die Teilnehmer beider Kulturgruppen erhielten Aufgabenblätter mit Begriffen, die Verwendung in Fahrkartenautomaten finden. Daraus interpretierten und zeichneten sie ihre eigenen Piktogramme. Die gesammelten Zeichnungen wurden zwischen den Kulturen verglichen, und diejenige mit den größten Ähnlichkeiten wurde ausgewählt und rekonstruiert.
3. Interaktive Elemente
Die interaktiven Elemente sind auf der Grundlage der kognitiven Psychologie konstruiert. Sie gelten für alle Menschen, unabhängig von der Kultur.
Die Größe der Elemente ist nicht kleiner als 44x30 px, gemäß der Forschung des MIT Touch Lab und Clark&Frost.
4. Kulturübergreifender Diamond Process
Diese Thesis demonstriert den Prozess der Entwicklung von UX Designs für zwei unterschiedliche kulturelle Gruppen.
Warum ein neuer Diamond Process?
Der Double Diamond Process von Design Council ist ein Pionier des traditionellen UX Designprozesses und hat eine führende Rolle in zahlreichen UX Designprojekten auf der gesamten Welt eingenommen. Die beiden kulturellen Gruppen in der Thesis hatten jedoch keine kulturelle Verbindung zueinander, sodass sich ihre Fragestellungen grundlegend unterschieden.
Daher waren eine umfassendere, tiefgreifende User Research und ein Vergleich der Ergebnisse notwendig.
Deshalb wurde die Idee des bestehenden Double Diamond Process übernommen und der kulturübergreifende Diamond Process entwickelt, der in einen neuen Ansatz transformiert wurde.
Dieser Schritt dient dazu, gemeinsame Bedürfnisse abzuleiten, Kompromisse zu finden, systematisch zu ordnen und Prioritäten zu setzen. Der Schlüssel liegt darin, durch Visualisierung von Verhaltensmustern Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Kulturen aufzudecken, die für die Problemlösung von Vorteil sind.
